Die Kreditwürdigkeitsprüfung findet vonseiten des Kreditgebers statt, um vor der Kreditvergabe die Bonität und ggf. die Sicherheiten des Kreditnehmers abzuklopfen. Denn wer Negativeinträge bei der Schufa hat, über kein geregeltes bzw. ein zu niedriges Einkommen verfügt und / oder keine Sicherheiten aufweisen kann, der ist für die Bank oder ein anderes Kreditinstitut eher ein Wackelkandidat. Wer allerdings frei von Schulden ist, ein festes und hohes Einkommen hat sowie auch sonst finanziell nicht schlecht aufgestellt ist, dem werden eine höhere Bonität, ein besserer Schufa Score und weitere positive Attribute zugeschrieben – ein Plus für die Kreditaufnahme.
Kreditwürdigkeitsprüfung: wie wird die Bonität bewertet?
Die Bonität meint im Jargon der Bank die persönliche, speziell die finanzielle Situation des Kunden, der einen Kredit anfragt. Die Bonität ist dann hoch, wenn der Kunde finanziell abgesichert ist und mit hoher Wahrscheinlichkeit die im Kreditvertrag festgeschriebenen Tilgungsraten regelmäßig sowie in voller Höhe bezahlen kann. Ist die Bonität eher niedrig, wird das Risiko von Zahlungsausfällen oder ähnlichen Komplikationen höher eingestuft. Das kann im schlimmsten Fall zu einer Ablehnung des Kreditantrags führen; oder zumindest zu höheren Zinsen, die das Risiko der Bank abfangen sollen. Zu den reinen Zahlen wird in der Bonitätsprüfung auch die Sicherheit des Arbeitsplatzes beurteilt – Beamte sind also besser gestellt als beispielsweise freischaffende Künstler.
Schufa als Auskunftei: Achtung bei alten und falschen Einträgen
Der Begriff Schufa wird jedem einmal unterkommen, der sich im Hinblick auf Kredite, Bonität und Kreditwürdigkeitsprüfung informiert. Die Schufa ist die größte und einflussreichste Auskunftei in Deutschland; sie speichert Datensätze zu finanziellen Verhältnissen, Krediten und vor allem auch zu finanziellen Ausfällen von Privatpersonen, Unternehmern und Firmen. Deshalb sollten Sie als potenzieller Kreditnehmer vor der Kreditanfrage und vor der Kreditwürdigkeitsprüfung seitens der Bank Ihre Daten bei der Schufa abfragen. Finden Sie in Ihren Daten nur positive Einträge (laut Schufa sind 90% aller Einträge positiv) sowie keine veralteten Daten, die längst verjährt sind, dann ist alles in Ordnung. Bei alten Negativeinträgen oder bereits bezahlten neueren Schulden, geben Sie die Löschung der Daten in Auftrag.
Kurzfassung zur Begrifflichkeit
Die Kreditwürdigkeitsprüfung ist die analytische Einsichtnahme der persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse des anfragenden Kunden einer Bank, sprich: des möglichen Kreditnehmers. Diese Analyse dient der Einschätzung des Risikos für den Kreditgeber bei der Kreditvergabe. Das Ergebnis der Kreditwürdigkeitsprüfung ist entscheidend für das Ja oder Nein im Falle der Kreditanfrage.
Neue Tilgungsmodalitäten durch Bonitätsüberwachung
Die anfänglich festgestellte Bonität wird von der Bank oder einem anderweitig gewählten Kreditinstitut nicht als Dauersituation für die gesamte Laufzeit des Kredits angenommen. Deshalb folgt nach der Bonitätsprüfung und der darauf folgenden Kreditvergabe die sogenannte Bonitätsüberwachung. Ändern sich nämlich die Verhältnisse des Kreditnehmers – egal ob zum Positiven oder zum Negativen hin – so kann die Bank die Zahlungsmodalitäten ändern. Gerade bei negativen Entwicklungen (Verlust der Arbeitsstelle, Scheidung, Unfall, etc.) ist das weniger schön. Bei positiven Entwicklungen (Beförderung, Erbe, Lottogewinn, etc.) kann die Bank die Zinsen sogar senken.
Alles aufzeigen und alle Punkte einsehen
Als potenzieller Kreditnehmer sollten Sie keine Vermögen oder Vermögensteile verschweigen sowie auch negative Punkte, die ihre Bonität belasten könnten, nicht verstecken. Bringen Sie alle von der Bank geforderten Informationen ein. Im Gegenzug verlangen Sie aber auch Transparenz bei der Bank und deren Bonitätsprüfung. Das Kreditinstitut sollte die einzelnen Punkte und Kriterien, die bei der Kreditwürdigkeitsprüfung eine Rolle spielen, offen legen.